Ersatz für die Dreirosenanlage während des Rheintunnelbaus – Ideen liegen vor

Gemeinsame Medienmitteilung mit Bundesamt für Strassen ASTRA

Der Bau des vom Bund geplanten Rheintunnels beansprucht während rund zehn Jahren grosse Teile der Dreirosenanlage im Kleinbasel. Der Kanton Basel-Stadt und das Bundesamt für Strassen ASTRA haben daher sondiert, wo bis dahin neue Freiräume für das Quartier entstehen könnten. Die Testplanung skizziert mögliche Zielbilder. So könnten vor dem Baubeginn des Rheintunnels entlang des Rheinufers und auf dem «klybeckplus»-Areal Ersatzflächen entstehen. Die Flächen sollen den Baslerinnen und Baslern auch über die Bauarbeiten hinaus zur Verfügung stehen. Die Zielbilder sollen in Zusammenarbeit mit den Schweizerischen Rheinhäfen und den Eigentümerinnen des Klybeck-Areals vertieft geprüft werden.

Der geplante Rheintunnel des Bundesamts für Strassen ASTRA soll den Engpass auf der Osttangente beheben und Agglomeration und Quartiere vom Ausweichverkehr entlasten. Um die Nordtangente aus Richtung Frankreich mit dem künftigen Rheintunnel zu verbinden, wird eine heute ungenutzte Ausfahrt der Dreirosenbrücke in eine Tunneleinfahrt umgebaut. Die Einfahrt wird vollständig eingehaust. Während den Bauarbeiten dienen grosse Teile der Dreirosenanlage als Bauplatz für den ganzen Rheintunnel. Je nach Baufortschritt wird die Beanspruchung der Anlage variieren. Die Bauarbeiten beginnen frühestens 2029 und werden voraussichtlich rund zehn Jahre dauern.

Die Dreirosenanlage ist für das Kleinbasel ein wichtiger Sozial-, Frei- und Grünraum. In einer sogenannten Testplanung haben der Kanton Basel-Stadt und das Bundesamt für Strassen ASTRA deshalb sondiert, welche Alternativen dem Quartier vor, während und nach dem Bau des Rheintunnels zur Verfügung gestellt werden könnten. Die Alternativen sind nur gemeinsam mit allen betroffenen Partnern umsetz- und weiterentwickelbar.

Drei interdisziplinäre Teams untersuchten die Potentiale zur Stadtraumentwicklung. Sie zeigen: Es ist möglich, dass ausreichend Freiraum verfügbar bleibt, indem bislang brachliegende Potentiale aktiviert werden. Im Fokus stehen folgende Überlegungen: Parallel zur Dreirosenbrücke am Rand des neuen Klybeck-Stadtteils könnte in Abstimmung mit dessen Grundeigentümerinnen ein neuer öffentlicher Raum entstehen und entlang der Rheinpromenade ein neuer Uferpark. Die im Zusammenhang mit der aufeinander abgestimmten Hafen- und Stadtentwicklung am Klybeck- und am Westquai geplante Verlegung der Hafenbahn und die Öffnung des Klybeck-Areals wären dafür eine Voraussetzung. Um den neuen Uferpark vor Verkehrslärm zu schützen, wäre ein besserer Lärmschutz an der rheinabwärtsliegenden Seite der Dreirosenbrücke notwendig. Auf den breiten Trottoirs der Dreirosenbrücke könnten neue Sport- und Freizeitangebote entstehen. Wenn das Tiefbauamt eine Alternative für sein Magazin in der Dreirosenbrücke findet, könnte zudem das Jugendzentrum Dreirosen während der ganzen Bauzeit vor Ort bleiben und hätte danach mehr Raum. Die neuen Grün- und Freiräume würden der Stadt auch nach Ende der Bauarbeiten des Rheintunnels zur Verfügung stehen.

Die ersten Projekte müssen fertig sein, bevor der eigentliche Tunnelbau bei der Dreirosenanlage beginnt. Wie dies gelingt, wird im weiteren Prozess genauer geprüft. Die Projekte bedingen eine gemeinsame Vorgehensweise des Kantons Basel-Stadt, des Bundesamts für Strassen ASTRA, der betroffenen Quartiere, der Schweizerischen Rheinhäfen und der Grundeigentümerinnen des Klybeck-Areals sowie allenfalls weiterer Partner. Ziel ist, dass die Planungspartner sich zu einer Arbeitsgruppe unter der Federführung des Kantons zusammenschliessen. Die Ideen und Zielbilder aus der Testplanung sollen in Varianzverfahren vertieft, mit den in klybeckplus vorgesehenen planungsrechtlichen Massnahmen abgestimmt und punktuell im Rahmen von partizipativen Veranstaltungen mit der Bevölkerung weiterentwickelt werden.

Die Leitideen der drei Planungsteams sind vom 23. November bis 7. Dezember 2022 in den Fenstern des Schulhauses Dreirosen ausgestellt. Sie sind von der Dreirosenanlage aus frei einsehbar.

Hinweise:

Zielbild des Planungsteams «bbz landschaftsarchitekten, Salewski & Kretz Architekten, Büro Dudler Raum- und Verkehrsplanung» für Freiräume während der grössten Beeinträchtigung der Dreirosenanlage durch den Rheintunnelbau.

Zielbilder der Planungsteams «META Landschaftsarchitektur, SAGA Salome Gutscher Architektur, Basler Hofmann» sowie «LAND, ASTOC Architects and Planners GmbH» und für Freiräume nach dem Bau des Rheintunnels

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