Schützenswerte Bauten im St. Johann – Inventar wurde im Dialog aktualisiert

Die Kantonale Denkmalpflege hat heute das aktualisierte Inventar der schützenswerten Bauten des St. Johann online publiziert. Erstmals in der Schweiz hat eine Behörde bei der Inventarisation ein dialogorientiertes Vorgehen gewählt, um die Perspektiven von Quartierbevölkerung und externen Fachpersonen stärker in die denkmalpflegerische Arbeit einzubinden und das Inventar dadurch breiter in der Öffentlichkeit abzustützen. Seit heute stehen zudem erstmals sämtliche Grunddaten zu jedem Inventarobjekt des St. Johann-Quartiers und der Grossbasler Altstadt links des Birsig auf MapBS zur Verfügung.

Ein letzter Zeuge (Im Burgfelderhof 60)

Die Inventare der schützenswerten Bauten für die Quartiere St. Johann und Am Ring sowie für die Gemeinde Riehen sind rund 20 Jahre alt und damit die ältesten im Kanton. Nach diesem Zeitraum muss die Kantonale Denkmalpflege die Inventare grundsätzlich überprüfen. Für die Aktualisierung des Inventars für das St. Johann-Quartier hat die Denkmalpflege erstmals ein dialogorientiertes Vorgehen gewählt, welches Pioniercharakter für die Schweiz hat. Dies mit dem Ziel, den Kreis der Personen, die sich mit der Auswahl der neu aufzunehmenden Objekte auseinandersetzt, zu erweitern. Die Denkmalpflege hat einerseits im Rahmen von Rundgängen im Quartier, an denen etwa 100 Personen teilgenommen haben, den Dialog mit den Quartierbewohnerinnen und -bewohnern gesucht. Der Austausch lieferte wertvolle Informationen darüber, welche Bauten für den Charakter und die Identität des Quartiers als prägend empfunden werden und hat die Arbeit der Denkmalpflege bereichert. Zum anderen hat die Denkmalpflege einen zehnköpfigen Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Behörden, Fachverbänden und Quartiervereinen eingesetzt. Die Beiratsmitglieder brachten ihre Sichtweise auf die potenziellen neuen Inventarobjekte ein und standen dem Projektteam mit ihrem Fachwissen zur Seite. Auch dieser Austausch war sehr wertvoll, insbesondere in der Diskussion um Objekte, bei denen Unsicherheiten bezüglich einer Inventaraufnahme bestanden.

Im Zuge der dialogorientierten Revision wurde das Inventar des St. Johann um 79 Ensembles und Einzelbauten erweitert. In der Vielfalt der aufgenommenen Bauten, die von frühen Arbeiterhäusern in der Ryffstrasse über ikonische Bürobauten auf dem Novartis-Campus bis zum versteckten Ateliergebäude in der Lothringerstrasse reichen, spiegelt sich die bewegte Geschichte und der baukulturelle Reichtum des St. Johann. Die Inventarisierung im Dialog hat sich als produktive und gewinnbringende Arbeitsmethode erwiesen, die dazu beiträgt, die denkmalpflegerische Arbeit fundiert abzusichern. In den nächsten Jahren werden nach der gleichen Methode die Inventare für das Quartier Am Ring und für die Gemeinde Riehen aktualisiert.

Das aktualisierte Inventar der schützenswerten Bauten des St. Johann ist ab heute online auf MapBS einsehbar. Zudem stehen auf MapBS seit heute auch erstmals sämtliche Grunddaten zu jedem Inventarobjekt der Grossbasler Altstadt links des Birsig sowie des St. Johann-Quartiers zur Verfügung.

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