Klybeckquai & Westquai

© Baukontor

Im Norden von Basel liegen grosse Industrie-, Logistik- und Hafenareale, die in den kommenden Jahren ganz oder teilweise neu genutzt werden können. Durch den wirtschaftlichen Strukturwandel bietet sich die einmalige Chance, diese Räume umzugestalten und für die Bevölkerung zu öffnen. So können durchmischte Stadtteile mit den dringend benötigten Wohn- und Arbeitsflächen entstehen. Um diese Transformation zu ermöglichen, investiert der Kanton Basel-Stadt in den Ausbau und die teilweise Verlagerung der national bedeutenden Hafen- und Logistikinfrastruktur sowie in partnerschaftliche Planungen mit den Grundeigentümern. Der Kanton fördert die Stadtentwicklung auf freiwerdenden Flächen, garantiert die dafür notwendigen Infrastrukturen und stellt sicher, dass Grün- und Freiräume mit eingeplant werden.

Die ersten Überlegungen zu einer aufeinander abgestimmten Entwicklung von Hafen und Stadt stammen aus dem Jahr 2006. Eine daran anschliessende Reihe von Studien und Testplanungen zeigte das enorme Potential einer Modernisierung der Hafenanlagen für die Hafenwirtschaft, sowie für den öffentlichen Raum und die Bevölkerung.

Seither ist viel passiert. 2019 wurde das städtebauliche Konzept «Eine Stadterweiterung am Rhein» veröffentlich, das von dem Planerteam von Baukontor Architekten in einem kooperativen Verfahren entwickelt wurde. Es beruht auf einer sorgfältigen Analyse der Quartiere Klybeck und Kleinhüningen, deren Historie und Bestand sowie der prägenden Charakteristika des Hafenareals. Auch die Reaktionen der Bevölkerung wurden in die Planungen miteinbezogen; eine massgebliche Arbeitsgrundlage bildeten die Empfehlungen der Quartiersbegleitgruppe.

Ziele Klybeckquai

Das städtebauliche Konzept veranschaulicht, welch hohen Gewinn an städtischem Raum und Lebensqualität die Modernisierung des Hafens und die Verlagerung der Hafenbahn für die Bevölkerung bedeutet. Klybeck wird ans Wasser gebracht und soll sich zu einem durchlässigen Quartier zwischen den Flüssen Wiese und Rhein entwickeln. Hier soll das Bestehende weitergebaut werden. Ein grosszügiger Park auf dem heutigen Gleisfeld sichert weitläufige Freiflächen für die Quartiere, bewahrt Naturschutzobjekte und ermöglicht den Biotopverbund nach Deutschland. Das gemischte Arbeits- und Wohnquartier profitiert von der ausgezeichneten Lage am Wasser. An städtebaulich wichtigen Punkten öffnen sich Plätze zum Wasser. Belebt durch vielfältige, öffentliche Nutzungen , sowie eine Schule, bilden sie besondere Orte der Urbanität. Die Rheinpromenade wird von der Dreirosenbrücke bis ans Dreiländereck fortgesetzt. Ihr entlang finden sich Läden, Gewerbe, Gastronomie und Hochparterrewohnungen.

Ziele Westquai

Der Westquai wiederum bietet Raum für neuartige, offene Strukturen für Kultur, Arbeit, Freizeit und Gastronomie. Auch neuartige Formen des Arbeitens eventuell in Kombination mit spezifischem Wohnen sind denkbar. Hier kann sich in einer Kombination kleinteiliger Gebäude und markanter Architekturen, schmaler Gassen und Höfe ein facettenreiches, pulsierendes Hafenquartier entfalten, im Austausch mit der prägenden, denkmalgeschützten Bausubstanz des Ortes. In einer ersten Phase sollen sich die Zwischennutzungen des Klybeckquais am Westquai weiterentwickeln können. Die kleinteilige Parzellen- und Gebäudestruktur entlang der Rheinpromenade soll den Rahmen für innovative Nutzungsmodelle bilden, die Pionier- und Kleinunternehmen, Künstler, Start-ups, Restaurants und Handgewerbe ermöglichen. Erst in einer zweiten Etappe, nach der Prägung durch die Kreativszene, sind grössere Büroflächen und neuartige Strukturen vorgesehen. Besondere Bereiche für öffentliche Nutzungen in den Silospeichern und am Dreiländereck komplementieren das vielfältige Nutzungsangebot.

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